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Metaanalyse entkräftet Bedenken: ADHS-Medikamente und Herzrisiken

Es gab Befürchtungen, dass ADHS-Medikamente das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern könnten. Diese Sorgen werden nun durch die Ergebnisse einer umfangreichen Metaanalyse mit knapp 4 Millionen Teilnehmern gemildert. Die Studie, geführt von Dr. Le Zhang und Dr. Zheng Chang vom Karolinska Institutet, zeigt, dass ADHS-Medikamente, obwohl sie Blutdruck und Herzfrequenz beeinflussen können, anscheinend kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Herzstillstand verursachen.

In dieser Metaanalyse, die in „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde, wurden Daten aus 19 Studien (2007-2021) mit 3.931.532 Teilnehmern aus verschiedenen Ländern analysiert. Die mediane Nachbeobachtungsdauer lag bei 1,5 Jahren. Die Studie untersuchte, wie häufig kardiovaskuläre Ereignisse bei Personen auftraten, die ADHS-Medikamente einnahmen, im Vergleich zu denen, die keine solchen Medikamente verwendeten.

Die Autoren fanden heraus, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen weder bei Kindern und Jugendlichen noch bei Erwachsenen durch die Einnahme von ADHS-Medikamenten signifikant stieg. Dies galt sowohl für stimulierende als auch für nicht stimulierende Medikamente. Auch in spezifischen Fällen wie Arrhythmien, zerebrovaskulären Erkrankungen oder Myokardinfarkten konnte keine signifikante Verbindung festgestellt werden.

In geschlechtsspezifischen Analysen zeigte sich ebenfalls keine signifikante Risikoerhöhung, weder bei Frauen noch bei Männern. Ähnliches galt für die Gruppen mit und ohne vorbestehende kardiovaskuläre Erkrankungen. Allerdings zeigte sich in Studien mit Langzeit-Follow-up ein erhöhtes Risiko bei Teilnehmern mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Autoren betonen, dass ihre Analyse moderate Risikosteigerungen nicht völlig ausschließen kann und weitere Untersuchungen, insbesondere bei spezifischen Patientengruppen wie Frauen und Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, notwendig sind.

Für weitere Informationen zur Studie, siehe JAMA Network Open.

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