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Elvanse, Ritalin und Medikinet und der Sympatikus: Nebenwirkungen verstehen

Geo-Science-International – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, File:Das vegetative Nervensystem.jpg – Wikimedia Commons

Methylphenidat und Lisdexamfetamin – klingt kompliziert, oder? Vereinfacht sind das Medikamente, die als “indirekte Sympathomimetika” bezeichnet werden. Das bedeutet, sie beeinflussen unser vegetatives Nervensystem, speziell den Sympatikus. Wenn der Sympatikus aktiviert wird, bereitet er unseren Körper auf „fight or flight“-Situationen vor – also kämpfen oder fliehen. Man könnte sagen, der Sympatikus denkt, wir stehen vor einem Säbelzahntiger und müssen schnell reagieren!

Das Wissen über den Sympatikus hilft, diese Nebenwirkungen besser zu verstehen. Und um sie zu minimieren, ist es klug, die Medikamentendosis langsam zu steigern, anstatt mit Vollgas zu starten.

Methylphenidat und Lisdexamfetamin wirken wie ein Weckruf für deinen Sympatikus, einen Teil deines vegetativen Nervensystems. Dieser Weckruf bereitet deinen Körper auf eine „Kämpfen oder Fliehen“-Situation vor – als stündest du einem Säbelzahntiger gegenüber!

• 👋Kalte Hände und Füße? Das Blut zieht sich zu den lebenswichtigen Organen und Muskeln zurück. Dein Körper denkt, es ist Zeit zu rennen oder zu kämpfen, nicht die Fingerspitzen warmzuhalten.

• ♥️ Herz rast? Dein Körper pumpt das Blut schneller, um Sauerstoff und Nährstoffe zu den Muskeln zu bringen.

• 👄Trockener Mund? In einem Kampf- oder Fluchtmodus wird die Speichelproduktion heruntergefahren.

• 👁️Weit geöffnete Pupillen? Deine Augen versuchen, so viel Licht wie möglich aufzunehmen, um die Umgebung besser zu erkennen.

• 🥶Zittern? Die erhöhte Adrenalinproduktion kann zu zittrigen Händen oder Beinen führen.

• 😋Kein Appetit? Wer hat schon Hunger, wenn ein Säbelzahntiger droht? Dein Körper denkt, es ist nicht die Zeit zum Essen.

• 🚽Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Verdauen? In Fluchtsituationen sind Toilettenpausen oder Verdauung nicht gerade oberste Priorität.

• 🥺Erhöhte Wachsamkeit oder Angstzustände? Dein Gehirn ist auf Alarmbereitschaft und überprüft ständig die Umgebung auf Gefahren.

Um diese Nebenwirkungen zu reduzieren, ist es wichtig, mit einer niedrigen Dosis zu starten und sie langsam zu erhöhen. Und nicht zu vergessen: Koffein kann einige dieser Nebenwirkungen, insbesondere die erhöhte Herzfrequenz, intensivieren. Daher ist es ratsam, anfangs vorsichtig mit Kaffee zu sein.

Ganz einfach erklärt:

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